Bitcoin FAQ

Bitcoin FAQ


Wallets & Transaktionen

Wallets & Transaktionen


1. Was ist ein Public Key und ein Private Key?


Wenn ein Benutzer seine erste Transaktion mit Bitcoin oder Altcoins startet, wird ein eindeutiges Paar aus öffentlichem und privatem Schlüssel erstellt. Jeder der Schlüssel besteht aus einer Reihe von Zahlen und Buchstaben um dem Besitzer Zugang zu seinen Vermögenswerten, in einem digitalen Ökosystem ermöglichen. Der private Schlüssel muss von seinem Eigentümer unbedingt geheim gehalten werden und fungiert wie ein digitaler Schlüssel zum Tresor. Der private Schlüssel berechtigt den Benutzer, von seinem Konto aus eine Transaktion zu empfangen oder durchzuführen. Ein komplexer Algorithmus wird verwendet, um aus dem privaten Schlüssel, den öffentlichen Schlüssel zu berechnen. Jedoch kann durch asymmetrische Kryptografie aus dem öffentlichen Schlüssel nicht der private Schlüssel berechnet werden. Ähnlich ist es bei Holz, das zu Asche wird. Aus der Asche lässt sich kein Holz mehr herstellen. Beide Schlüssel werden in einer digitalen Brieftasche, dem Wallet, gespeichert.

Wenn eine Transaktion von einem Benutzer initiiert wird, muss die Transaktion an das Netzwerk gesendet werden, in dem verteilte Nodes die Gültigkeit der Transaktion bestätigen, bevor sie abgeschlossen und in der Blockchain gespeichert wird. Bevor die Transaktion übertragen wird, wird sie mit dem privaten Schlüssel digital signiert. Die Signatur beweist das Eigentum am öffentlichen Schlüssel, wobei der private Schlüssel niemandem offenbart wird. Das ist möglich, weil der öffentliche Schlüssel aus dem privaten Schlüssel berechnet wird. Sobald die Transaktion als gültig bestätigt wurde, werden die Coins an die öffentliche Adresse des Empfängers gesendet.

Wenn zwei Personen eine Vereinbarung treffen, bei der die eine Person der anderen Token oder Münzen schickt, tauschen sie dazu ihre Adressen aus. Die öffentliche Adresse ist wie eine Kontonummer (IBAN). Der Absender benötigt die Nummer, um das Geld an den Empfänger senden zu können, der es dann mit seinem privaten Schlüssel ausgeben oder abheben kann. Der Empfänger kann auch den Kontostand des Absenders anhand der öffentlichen Adresse des Absenders überprüfen.

Obwohl der öffentliche Schlüssel aus dem privaten Schlüssel berechnet wird, ist der umgekehrte Fall unmöglich. Aufgrund der Verwendung von asymmetrischer Kryptografie, ist der dafür zuständige Algorithmus so konzipiert, dass ein Zurückrechnen des öffentlichen Schlüssels zum privaten Schlüssel nicht möglich ist. Zumal der öffentliche Schlüssel und seine Hash-Version von allen im Netzwerk gesehen werden kann. Da es unmöglich ist, den privaten Schlüssel aus dem öffentlichen Schlüssel oder der Adresse zu regenerieren, ist bei Verlust des privaten Schlüssels jeder Bitcoin oder Altcoin auf der öffentlichen Adresse, für immer unzugänglich. Andererseits kann ein Benutzer, der seinen öffentlichen Schlüssel verliert, ihn mit dem privaten Schlüssel wiederherstellen oder an eine andere Adresse schicken.


2. Wieso muss ich einen Private Key immer geheim halten?


Wenn Transaktionen empfangen werden sollen, dient der öffentliche Schlüssel bzw. seine Hash-Version als Adresse. Damit die Transaktion jedoch durchgeführt werden kann, muss sie auch digital mit dem privaten Schlüssel signiert werden. Diese wird verwendet um die Identität eines Senders zu bestätigen oder um einen neuen öffentlichen Schlüssel und damit eine neue Adresse zu erstellen. Der private Schlüssel signiert die Transaktion und ermöglicht es dem Empfänger Coins über den öffentlichen Schlüssel zu erhalten. Das Blockchain-Netzwerk ist so konzipiert, dass jede Transaktion, bei der der öffentliche und der private Schlüssel übereinstimmen, automatisch genehmigt wird. Das bedeutet, dass jeder, der den privaten Schlüssel besitzt, auf das Geld zugreifen kann. Daher sollte der private Schlüssel nie preisgegeben werden.


3. Was passiert wenn ich meinen Private Key verloren habe?


Geht der Private Key verloren, ist auch der Zugriff auf die dazugehörige öffentliche Adresse nicht mehr möglich. Die Coins können nicht mehr verwaltet werden und sind damit verloren.


4. Wie verwende ich eine Seed-Passphrase?


Eine Seed-Phrase, Seed-Recovery-Phrase oder Backup-Seed-Phrase ist eine Liste von Wörtern, die alle Informationen speichert, die zur Wiederherstellung eines Bitcoin-Wallet benötigt werden. Die Wallet-Software generiert in der Regel eine Seed-Phrase und weist den Benutzer an, diese aufzuschreiben. Wenn der Computer des Benutzers defekt ist oder die Festplatte beschädigt wird, kann die gleiche Wallet-Software erneut herunterladen werden und das dazugehörige Paper Wallet verwenden, um Zugriff auf die Bitcoin zurückzuerlangen.


5. Was ist eine Bitcoin-Adresse?


Eine Bitcoin-Adresse ist ein Identifikator aus 26-35 alphanumerischen Zeichen, beginnend mit der Nummer 1, 3 oder bc1, der ein mögliches Ziel für eine Bitcoin-Zahlung darstellt. Adressen können von jedem Bitcoin-Nutzer kostenlos generiert werden. Bei Bitcoin Core kann beispielsweise auf "Neue Adresse" geklickt werden um eine Adresse zu erhalten. Bitcoin-Adressen werden auch von Krypto-Handelsplätzen für Kunden erstellt, sowie von Wallets, die alle über diese Funktion verfügen.

Es werden derzeit drei Adressformate verwendet:

  • P2PKH, die mit der Zahl 1 beginnen, z.B.: 1BvKMSEYstVetqTFn5Au4m4GFg7xJaCVN2
  • P2SH-Typ beginnend mit der Nummer 3, z.B.: 3J96t1WpEZ83CNmQviecrnyiWrnqRhVNLy
  • Bech32-Typ, der mit bc1 beginnt, z.B.: bc1qar0srrr7xfzvk5l643lyrnw9re59gtzzwf5mdq

6. Was ist ein Wallet?


Wallet ist der englische Begriff für Geldbörse/Portemonnaie. Wallets dienen dem Zugriff auf Bitcoin und deren Verwaltung. Mit Wallets können Bitcoin aber nicht gespeichert werden. Nur private Schlüssel (Private Keys) werden mit ihnen gespeichert, die wiederum den Zugriff auf bestimmte Bitcoin ermöglichen. Bitcoin Wallets gibt es in vielen Formen: Desktop, Mobile, Web, Paper und Hardware sind die fünf Wallet-Typen. Wallets sind meist leicht einzurichten, es sollte jedoch vorher eingehend geprüft werden, welcher Wallet-Typ am besten geeignet ist.


7. Was ist ein Hardware Wallet?


Ein Kryptowährungs-Hardware Wallet ist ein physisches Gerät, das den privaten Schlüssel sicher schützt und dem Benutzer gleichzeitig einen einfachen Zugriff auf die Kryptowährungen ermöglicht.

Hardware Wallets werden von verschiedenen Herstellern angeboten, erfüllen aber alle einige Grundfunktionen: Sie dienen der Offline-Generierung von Private Keys. Dies geschieht offline und nur auf dem Gerät, damit Dritte keinen Zugriff haben. Zusätzlich erstellen sie Bitcoin-Adressen aus den entsprechenden Public Keys, damit Bitcoin-Transaktionen angenommen werden können. Abschließend stellen sie eine Reihe nützlicher Informationen bereit, wie das aktuelle Guthaben und mehr. Außerdem bieten sie normalerweise eine einfache Möglichkeit um Kryptowährungen auszugeben oder anderweitig zu senden.


8. Was ist ein Software Wallet?


Software Wallets sind in der Regel Hot Storage Wallets (Geldbörsen mit Internetverbindung). Viele Wallets verfügen nun auch über Möglichkeiten für Cold Storages. Da es sich in der Regel um Hot Storage Wallets handelt, sind sie häufig mit dem Internet verbunden und bieten einen einfacheren Zugang zu den Coins, aber bergen auch ein erhöhtes Risiko, dass sie gehackt oder gestohlen werden können. Nicht alle Software Wallets sind immer mit dem Internet verbunden und bieten daher die Möglichkeiten zur Offline-Lagerung der Keys. Das erhöhte Risiko besteht darin, dass sich die Software auf Geräten wie dem Computer, Laptop oder Smartphone befindet, die oft online sind und nicht immer so sicher sind, wie die Software selbst.

Software Wallets verwenden Kryptografie, um private Schlüssel zu verschlüsseln und zu sichern. Sie bedienen sich dabei Mechanismen aus der Mnemonik, verwenden Seed-Phrasen um neue Schlüsselpaare zu generieren und bieten verschiedene weitere Passwortoptionen und Sicherheitseinstellungen. So kryptografisch sicher die Software auch sein mag, das Gerät auf dem sie installiert ist, ist es oftmals nicht. Zum Beispiel könnten sich auf der Hardware Viren, Trojaner, Malware oder ähnliches befinden. Wenn Coins als langfristige Investition verwendet werden, dann sind Hardware-Wallets die sicherste Option. Software-Wallets sind besser für Coins geeignet, die z. B. als "Cash" verwendet werden und zu denen ein regelmäßiger Zugang erforderlich ist.


9. Was sind Desktop Wallets?


Desktop Wallets sind digitale Geldbörsen, die auf dem Computer bequem und schnell installiert, sowie eingerichtet werden können. Sie sind allerdings nur so sicher wie der Computer bzw. das Endgerät auf dem sie installiert sind. Wurde dieses kompromittiert, sind sie nicht mehr sicher. Daher sollte für die langfristige Aufbewahrung oder für größere Beträge, stets ein Hardware Wallet mit einer Seed-Passphrase verwendet werden.


10. Welcher Wallet-Typ ist für mich am besten geeignet?


Unabhängig davon, in welche Kryptowährungen investiert wird, hat jedes Wallet seine eigenen Vor- und Nachteile. Wenn jemand viel Geld investiert oder Coins lange hält, dann sind Hardware Wallets am besten geeignet. Für einen schnellen Zugang und Austausch von Kryptowährungen sind Software Wallets eine passende Möglichkeit, jedoch stets nur kurzfristig. In bestimmten Fällen können kleine und mittlere Beträge auch in Software oder Mobile Wallets verwaltet werden. Allgemein sollte jedoch immer ein Hardware Wallet verwendet werden, da es im Vergleich, die höchstmögliche Sicherheit bietet.


11. Was ist ein Paper Wallet und wo bewahre ich es auf?


Ein Paper Wallet gilt als eine äußerst sichere Möglichkeit, Bitcoin vor Hacker-Angriffen, Malware usw. zu schützen. Eine Paper Wallet beinhaltet das Drucken und Speichern von Zugangsdaten im Offline-Modus. Es sind jedoch nicht Bitcoin, die wie normale Währungen ausgedruckt werden. Es sind die in einem Bitcoin Wallet oder einem digitalen Wallet gespeicherten Informationen, die sich auf dem Paper Wallet befinden. Zu den Daten, die auf dem Wallet erscheinen, gehört zum einen der öffentliche Schlüssel (Wallet-Adresse), der es den Personen ermöglicht, Geld in dieses Wallet zu überweisen. Der andere ist der private Schlüssel, der den Zugang zu den digitalen Werteinheiten ermöglicht. Bitcoin selbst werden also nicht offline gespeichert, sondern die privaten Schlüssel. Wichtig ist, dass das Wallet feuer- und wasserfest gemacht wird (z.B. durch laminieren), in zweifacher Ausführung existiert, und nicht in der Nähe von Heizkörpern liegt (Schrift kann verbleichen). Auch sollte das Wallet in zwei oder mehr Teile aufgeteilt werden, indem es beispielsweise zerschnitten wird. Jeder der Teile wird nun sicher an einem anderen Ort aufbewahrt. Dadurch kann verhindert werden, dass Fremde Zugriff erhalten, sobald sie das Wallet gestohlen haben.


12. Welche Fehler gilt es bei Wallets zu vermeiden?


Einfaches Passwort ohne 2-Faktoren-Authentifizierung

2FA ist eine zusätzliche Sicherheitsebene beim Login oder bei der Ausführung von Transaktionen, um sicherzustellen, dass ausschließlich berechtigte Personen die Funktionen nutzen können. Zuerst gibt ein Benutzer seinen Benutzernamen und ein Passwort ein. Anstatt sofort Zugang zu erhalten, wird der Benutzer nun aufgefordert, eine weitere Information zu liefern. Das könnte z.B. eine PIN oder die Beantwortung einer Sicherheitsfrage sein.

Den Private Key nicht geheim halten

Jeder, der den Private Key kennt, hat Zugriff auf alle dazugehörigen Adressen. Daher muss der Private Key unter allen Umständen geheim gehalten und sicher verwahrt werden.

Bitcoin auf einer Tauschbörse halten

Wer Bitcoin und die dazugehörigen Private Keys sicher verwahren möchte, sollte unbedingt ein Hardware Wallet verwenden. Das Wallet sollte mit einer Seed-Phrase versehen werden, die an einem oder mehreren Orten auf Papier geschrieben, verwahrt wird. 

Alternativ kann für eine langfristige Verwahrung ein Paper Wallet verwendet werden. Nicht ratsam ist die Verwahrung und Speicherung in einem Hot Storage. Das sind Wallets, die über eine ständig bestehende Internetverbindung verfügen, oder vollständig online gespeichert sind. Dazu gehören beispielsweise Wallets auf einer Tauschbörse und Mobile Wallets auf Smartphones.


13. Wie funktioniert eine Transaktion?


Beim Senden einer Bitcoin-Transaktion gibt eine Partei an, dass sie Geld von ihrer Adresse an die Adresse einer anderen Partei senden möchte.

Sobald der erste Teilnehmer diese Transaktion in das Netzwerk übertragen hat (nur wenn der private Schlüssel stimmt), wird die Transaktion in einen Pool aller anderen Transaktionen aufgenommen, die zu diesem Zeitpunkt versuchen, gesendet zu werden. Dieser Pool wird als "Mempool" bezeichnet. Nachdem eine Transaktion in den Mempool aufgenommen wurde, findet dann ein Wettbewerb zwischen den Bitcoin-Minern statt, um diese Transaktion in einen Block aufzunehmen. Der neue Block, der Blockchain hinzugefügt wird, enthält Transaktionen, die zuvor im Mempool waren. Für die Validierung der Transaktionen mit ihrer Rechenleistung, erhalten die Miner Bitcoin als Ausgleich. Neben dem Erhalt von Bitcoin als Blockbelohnung, bekommen Miner auch die Transaktionsgebühren.


14. Wie lange dauert eine Transaktion?


Wenn eine Bitcoin-Transaktion durchgeführt wird, muss sie vom Netzwerk genehmigt werden, bevor sie abgeschlossen werden kann. Die Bitcoin-Community hat einen Standard von sechs Bestätigungen festgelegt, die eine Transaktion benötigt, bevor sie als sicher abgeschlossen betrachtet werden kann.

Angenommen, eine Transaktion wird einem Block erfolgreich hinzugefügt, so erhält sie die erste Bestätigung nach ca. 10 Minuten und die weiteren fünf Bestätigungen in den nächsten 50 Minuten. Die Transaktionszeit nimmt zu, falls mehr Transaktionen vom Netzwerk verarbeitet werden müssen. Verursacht wird dies von einem Engpass, da nur eine gewisse Anzahl (~2.500) an Transaktionen in einen Block passen. Aus diesem Grund bevorzugen Miner Transaktionen, für die eine höhere Gebühr bezahlt wird. Ein Miner bevorzugt also Transaktionen, für die höhere Transaktionsgebühren bezahlt werden, wodurch diese wiederum bevorzugt verarbeitet werden und daher die Transaktionszeiten sinken.


15. Wieso schwanken die Zeiten für Bestätigungen von Transaktionen?


Dies kann verschiedene Ursachen haben: Zum einen beeinflusst die Höhe der gezahlten Transaktionsgebühren, wie schnell eine Transaktionen verifiziert wird, da höhere Gebühren die Miner veranlassen, eine bestimmte Transaktion zu bevorzugen. Auch die Rechenleistung des Netzwerks kann zu- oder abnehmen, da Miner dem Netzwerk beitreten, es aber auch verlassen können. Dadurch ergibt sich ein Angebot-Nachfrage-Modell, das ganz natürlich Schwankungen unterliegt.


16. Wieso wird eine Transaktion bestätigt?


Der Hauptgrund ist das Double-Spending-Problem, bei dem Einheiten einer E-Geld-Währung theoretisch zweimal ausgegeben werden können. Bitcoin verwendet einen Konsensmechanismus, der als Proof-of-Work bekannt ist, um die Notwendigkeit einer zentralisierten Partei zu vermeiden. Anstatt von einem vertrauenswürdigen Dritten zu verlangen, dass er überprüft, ob es sich bei den Transaktionen um Double-Spending handelt, erfüllt eine dezentrale Gruppe von Personen, die Miner betreiben, diese Aufgabe. Alle Bitcoin-Transaktionen sind auch in einem gemeinsamen öffentlichen Hauptbuch, der Blockchain, enthalten. Dadurch wird sichergestellt, dass jeder der Bitcoin ausgeben möchte, tatsächlich im Besitz dieser Bitcoin ist.

Eine Transaktion ist gültig, wenn sie in einem Block zusammengefasst und in die Blockchain aufgenommen wurde. Wenn mehr Blöcke zur Blockchain hinzugefügt werden (oder wenn die Transaktion mehr Blockbestätigungen erhält), wird es unmöglich, zurückzugehen und Bitcoin doppelt auszugeben. Denn damit ein Block der Blockchain hinzugefügt werden kann, ist eine enorme Rechenleistung erforderlich. Um also zu einem früheren Block zurückzukehren und um eine Transaktion zu verdoppeln, müsste die gleiche enorme Menge an Rechenleistung verbraucht werden und alle Miner im Netzwerk müssten die Transaktion erneut bestätigen. Bei diesem System ist das Vertrauen, dass eine Transaktion nicht doppelt ausgegeben werden kann, direkt an die Anzahl der Blockbestätigungen gebunden, die diese Transaktion erhalten hat.


17. Wie hoch sind die Transaktionsgebühren?


Die Transaktionsgebühren sind in Bitcoin-Transaktion enthalten, damit Transaktionen von einem Miner bearbeitet und vom Bitcoin-Netzwerk bestätigt werden können. Das bedeutet, dass andere Benutzer überboten werden müssen, um die Transaktion schneller abwickeln zu können. Die durchschnittlichen aktuellen Transaktionsgebühren können online eingesehen werden, allerdings sind dies auch nur Schätzungen. Weiterhin kann die Höhe variieren, falls eine Transaktion schneller bestätigt werden soll, oder wenn die Verarbeitungszeit keine Rolle spielt. Wichtig ist zu beachten, dass Transaktionsgebühren nicht prozentual erhoben werden. Das unterscheidet Bitcoin von klassischen Zahlungsanbietern, die hierfür meist ein bis zwei Prozent erheben, einige sogar bis zu zehn Prozent Über das Lightning Netzwerk können auch Transaktionen abgewickelt werden, deren Betrag eigentlich zu klein wäre, als das eine Transaktionsgebühr von einigen Cent rentabel wäre. Es ist hier möglich, Kleinstbeträge weit unter einem Euro- oder Dollar-Cent zu berechnen. Zusätzlich, kann ein Bitcoin im Lightning Netzwerk, sogar in die nur hier gebräuchliche Einheit “Milli-Satoshi” (Ein Tausendstel Satoshi) unterteilt werden.


18. Kostet eine Transaktion immer gleich viel?


Nein - Jede Bitcoin-Transaktion muss der Blockchain, dem offiziellen öffentlichen Hauptbuch aller Bitcoin-Transaktionen, hinzugefügt werden, um als erfolgreich abgeschlossen oder gültig zu gelten. Die Arbeit der Validierung von Transaktionen und deren Hinzufügen zur Blockchain, wird von Minern, leistungsstarken Computern, übernommen. Miner brauchen große Mengen an Rechenleistung und Energie. Deshalb tun sie dies aufgrund einer monetären Incentivierung: Mit jedem Block, der der Blockchain hinzugefügt wird, geht eine Prämie in Form einiger Bitcoin, die als Blockbelohnung bezeichnet wird, an die Miner, die das mathematische Rätsel als erstes gelöst haben.

Aus diesem Grund haben Miner einen finanziellen Anreiz, die Validierung von Transaktionen, die eine höhere Gebühr beinhalten, zu priorisieren. Für jemanden, der Geld senden und eine schnelle Bestätigung erhalten möchte, kann die zu berücksichtigende Gebühr stark variieren, abhängig von einer Reihe von Faktoren. Die Gebühr hängt zwar nicht von dem Betrag ab, der gesendet wird, aber sie hängt von den Netzwerkbedingungen zu diesem Zeitpunkt und der Datengröße der Transaktion ab.

Nur eine bestimmte Anzahl an Transaktion kann in einem Block zusammengefasst werden, da die Blockgröße begrenzt ist. Das Limit liegt bei etwa 1 MB. 

Auch hier gilt: Da ein Block auf der Bitcoin-Blockchain nicht mehr als ca. 1 MB an Informationen speichern kann, ist die Transaktionsgröße eine wichtige Überlegung für Miner. Eine kleine Transaktion kann schnell überprüft und validiert werden, wohingegen eine größere Transaktion mehr Platz in einem Block einnimmt und mehr Zeit benötigt. Aus diesem Grund ziehen es die Miner vor, kleinere Transaktionen einzubeziehen. Soll also eine größere Transaktion bearbeitet werden, so sollte auch die Transaktionsgebühr nach oben angepasst werden.


19. Kann ich Bitcoin auch offline empfangen?


Ja - Ein Wallet dient der Verwaltung von Private Keys, die verwendet werden um Bitcoin zu versenden. Die eigentlichen Bitcoin-Konten werden in der Blockchain ("dem Hauptbuch") gespeichert, die vom Bitcoin-Netzwerk ständig aktualisiert wird, auch wenn ein Teilnehmer offline ist. Wenn das Wallet geöffnet wird, nimmt es ein Status-Update vor, um den aktuellsten Status der Blockchain zu erhalten. Ein Wallet zeigt immer nur den Betrag an, der zum Zeitpunkt der letzten Synchronisation vorliegt.

Transaktionen können also auch offline empfangen werden, allerdings wird dies erst nach einem Update auf den neues Stand des Netzwerks sichtbar.


20. Wie kann ich Bitcoin Transaktionen anonymisieren?


Bitcoin Mixing

Bitcoin-Transaktionen werden in einem öffentlichen einsehbaren Blockchain erfasst. Jeder, der eine öffentliche Adresse verfolgt, kann den Ursprung und/oder das Ziel ablesen. Das Bitcoin-Protokoll sieht bisher keine vollständige Anonymisierung der Transaktionen oder Teilnehmeridentitäten vor.

Das Bitcoin-Mixing ist ein Prozess, bei dem die Bitcoin bzw. Adressen verschiedener Nutzer vermischt werden, damit sie nicht einzeln identifizierbar sind. Das Mixen unterbricht die Verbindung zwischen Bitcoin-Adressen, indem entweder temporäre Adressen erstellt oder Coins mit anderen Adressen gleichen Wertes getauscht werden. Dies macht es schwierig, dem Weg auf der Blockchain zu folgen. Zu beachten ist hierbei jedoch der jeweilige Betreiber des Service. Teilweise sind diese undurchsichtig oder nicht vertrauenswürdig.

Tor-Browser

Es ist möglich den Tor-Browser zu verwenden, um sich mit dem Bitcoin-Netzwerk zu verbinden. Tor ist eine freiwillige Gemeinschaft, die an Anonymität und überwachungsfreie Internetnutzung glaubt. Im Tor-Netzwerk werden Daten zuerst über ein weit verzweigtes Computernetz verschickt, bis sie ihr endgültiges Ziel erreichen. Daher ist es äußerst schwierig, die IP-Adresse oder das System zu bestimmen, von dem aus die Nachricht oder Transaktion übertragen wurde.

Logless VPN

Ein Logless Virtual Private Network (VPN) ist ein Netzwerk, das die Historie von Aktivitäten nicht auf den entsprechenden Servern speichert. Es verschlüsselt den gesamten Internetverkehr und leitet ihn über mehrere frei wählbare Server, an verschiedenen Standorten, weiter, bevor er am endgültigen Standort ankommt. Einige Logless VPNs haben auch eine gemeinsame IP-Adresse für mehrere Benutzer, was es schwierig macht, die Identität einer Person zu ermitteln und zu verfolgen.

Auch Bitcoin-Transaktionen und die damit verbundenen Absender- und Empfängeridentitäten können anonymer gemacht werden, indem vor den Bitcoin-Client ein Logless VPN geschaltet wird. In diesem Fall muss jedoch darauf vertraut werden, dass der VPN-Anbieter die Aktivitäten nicht protokolliert.

Adressen bei neuen Transaktionen wechseln

Die meisten der beliebten Bitcoin-Wallets sind HD-Wallets. Das bedeutet, dass das Wallet eine beliebige Anzahl von Empfangsadressen generieren kann. Jedes Mal, wenn Bitcoin an das Wallet gesendet werden, wird dafür eine neue Adresse verwendet. Dies ist eine gute Vorgehensweise, um die Anonymität bei der regelmäßigen Nutzung von Bitcoin zu gewährleisten. Auf diese Weise wäre es schwierig, eine Verbindung zu zwei oder mehr Transaktionen mit jemandem herzustellen.

Um jedoch eine wirkliche Anonymität und damit hohe Privatsphäre zu bieten, sollte in diesem Fall eine Kryptowährung wie Monero verwendet werden. Diese und andere Kryptowährungen sind stärker auf Privatsphäre ausgelegt als Bitcoin.