Bitcoin FAQ

Bitcoin FAQ


Technologie & Entwicklung

Technologie & Entwicklung


1. Wer hat Bitcoin erfunden und wieso?


Der, oder die, unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannte/n Erfinder, wollte/n ein "vertrauensloses" Geldsystem schaffen. Wer jedoch “Satoshi Nakamoto” ist, weiß bis heute niemand. In verschiedenen Foren wird darüber immer noch spekuliert. Nakamoto erklärte ausdrücklich, dass der Grund für die Schaffung dieses digitalen Geldsystems darin besteht, Dritte (Intermediäre) zu eliminieren, die traditionell zur Durchführung digitaler Geldtransfers gebraucht werden. Intermediäre verursachen erhebliche Kosten für die Durchführung dieser Dienste; diese Kosten werden dann an die Endbenutzer weitergegeben und können Transaktionen unter einer bestimmten Größe einschränken. Zu diesen Kosten gehören:

Deckung der Backoffice-Ausgaben

Der Aufwand für die Erfassung und Abstimmung von Transaktionsdaten durch das IT-Department, die Kosten für die steuerliche Bearbeitung und Materialkosten wie Papier.

Ergreifen geeigneter Sicherheitsmaßnahmen

Kosten im Zusammenhang mit dem Risiko von Sicherheitsverletzungen, da es sich um zentrale Aufbewahrungsorte für sensible Daten handelt.

Bilanzierung betrügerischer Aktivitäten

Unter anderem die Kosten, die mit der Erstattung von Geld im Falle von Betrug verbunden sind.

Viele dieser Kosten sind ein fester Betrag pro Transaktion, unabhängig der Höhe des Betrags, der gesendet wird. Da der erzielte Gewinn jedoch weitgehend ein Prozentsatz des Betrags der Transaktion ist, sind kleine Transaktionen für Zahlungsanbieter oftmals nicht rentabel.
Banken, Kreditkartenanbieter und andere etablierte Unternehmen oligopolisieren und zentralisieren heutige elektronische Zahlungssysteme, wobei sie eine Vielzahl an Gebühren erheben. Die Umgehung dieser Intermediäre war der größte Motivationsfaktor für die Erschaffung von Bitcoin. Ein weiterer Faktor waren die Probleme, die auftauchen, wenn Personen ihr gesamtes Vermögen Banken oder anderen Anbietern anvertrauen. Im Februar 2009 schrieb Satoshi Folgendes in einem Forum, spezialisiert auf Peer-to-Peer-Netzwerke:

"Das Grundproblem der konventionellen Währung ist all das Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktioniert. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, dennoch ist die Geschichte der Fiat-Währungen voller Vertrauensverletzungen. Banken sollen das Geld aufbewahren und elektronisch transferieren, aber sie verleihen es in Wellen von Kreditblasen mit kaum einem Bruchteil in den Reserven." (Satoshi Nakamoto, 2009)


2. Kann das Bitcoin-Netzwerk zentralisiert werden?


Ja und nein - Bitcoin ist in seiner grundlegenden Form dezentral verteilt und es gibt keine Intermediäre. Somit können einzelne Personen alleine keinen Einfluss auf bestimmte Entscheidungen nehmen. Manche Mining-Pools haben in der Vergangenheit schon mehr als 50 % der Rechenleistung des Netzwerks zur Verfügung gestellt, allerdings haben diese ein sehr großes Interesse, das Netzwerk und seine Funktionalität nicht zu manipulieren, da eine Beeinflussung den Bitcoin-Preis stark senken würde. Nur wenn das Netzwerk genug Vertrauen genießt, hat Bitcoin einen Wert. Würden Mining-Pools Entscheidungen o. Ä. beeinflussen, würden sie ihr Geschäftsmodell zunichtemachen.


3. Auf welchen technologischen Bausteinen ist Bitcoin aufgebaut?


Internet

Das Internet ist ein globales Daten- und Kommunikationsnetzwerk, dessen Akteure mit Hilfe verschiedener Protokolle wie TCP/IP, HTTPS oder URL in einen Austausch treten können. Ohne das Internet wäre die Blockchain-Technologie und Bitcoin überhaupt nicht möglich. Dies liegt daran, dass Transaktionen über ein Netzwerk im Internet ausgeführt werden (nur die Lagerung von Private Keys kann offline stattfinden). Alle Transaktionsinformationen werden online an Miner geschickt und von diesen überprüft. Die Ergebnisse werden dann wiederum an das Netzwerk gesendet und von allen Teilnehmern im Konsens aktualisiert. Jede Transaktion, öffentliche Adresse und jeder Block ist online zu jeder Zeit einsehbar und kann überprüft werden. Manche Vorgänge des Netzwerks können mit Hilfe sogenannter Explorer auch in Echtzeit beobachtet und grafisch dargestellt werden.

P2P-Netzwerke

Ein Peer-to-Peer-Netzwerk ist eine Gruppe von Computern, deren Teilnehmer immer zugleich Client und Server sind. Anstatt einen zentralen Server zu haben, der als gemeinsames Laufwerk genutzt wird, fungiert jeder Computer als Server für die darauf gespeicherten Dateien. Wenn ein P2P-Netzwerk über das Internet eingerichtet wird, kann ein zentraler Server zum Indizieren von Dateien verwendet werden. Alternativ kann ein verteiltes Netzwerk eingerichtet werden, in dem die gemeinsame Nutzung von Dateien auf alle Benutzer, die eine bestimmte Datei speichern, im Netzwerk aufgeteilt wird.

Kryptografie

Es gibt mehrere kryptografische Technologieelemente, die für Bitcoin von großer Bedeutung sind.

Public Key Kryptografie: Einzelne Bitcoin sind über den öffentlichen ECDSA-Schlüssel des aktuellen Besitzers verknüpft. Eine Person die Bitcoin versenden möchte, führt dazu eine Transaktion aus. An die Transaktion wird der öffentliche Schlüssel des Empfängers angehängt und mit dem Private Key signiert. Nun wird die Transaktion in das Netzwerk aufgenommen und jeder andere Teilnehmer kann sehen, wer der neue Besitzer der Bitcoin ist. Die Unterschrift auf der Nachricht bestätigt für jeden, dass die Nachricht authentisch ist. Eine Aufzeichnung über den vollständigen Ablauf der Transaktionen wird von jedem aufbewahrt, sodass alle überprüfen kann, wer der aktuelle Besitzer einer bestimmten Menge von Bitcoin ist.

Um die Generierung von Bitcoin zu erschweren, wird die Hashcash-Kostenfunktion verwendet. Hashcash ist die erste sichere, effizient überprüfbare Proof-of-Work-Funktion. Es ist ein Algorithmus ohne Schlüssel, der von einem Intermediär gesichert wird. Hashcash ist dadurch dezentral verteilt und sicherer, je mehr Teilnehmer es verwenden. (Hashcash verwendet die symmetrische Schlüssel-Kryptografie, nämlich eine Einweg-Hashcash-Funktion - typischerweise entweder SHA1 oder SHA-256). In Bitcoin wird die Gewährleistung der Integrität, die Verkettung von Blöcken und die Hashcash-Kostenfunktion durch den zugrundeliegenden SHA256-Algorithmus sichergestellt.

Hashwerte und ihre Verkettung in Blöcken

Eine Hash-Funktion verwandelt eine beliebig große Datenmenge in einen Hash mit einer zuvor festgelegten Länge. Hashwerte sind einzigartige Zeichenkombinationen, die für jedes Dokument oder jede Datei genau einmal existieren. Wird nur ein Bit der Datei geändert, entsteht bei der Berechnung mit der Hash-Funktion ein völlig neuer Hash. Hashwerte verwenden ein zuvor festgelegtes Alphabet.

Bitcoin verwendet den SHA-256-Algorithmus, um nachweislich "zufällige" Zahlen in einer Weise zu erzeugen, die einen vorhersehbaren Rechenaufwand erfordert. Das Erzeugen eines SHA-256-Hash mit einem Wert kleiner als das aktuelle Ziel, dient der Blockfindung und wird mit dem Erhalt von Bitcoin entlohnt.


4. Wieso baut Bitcoin auf einem P2P-Netzwerk auf?


P2P steht für "Peer-to-Peer". In einem P2P-Netzwerk sind die "Peers" Computersysteme, die online global miteinander verknüpft sind. Dateien können direkt zwischen Systemen im Netzwerk ausgetauscht werden, ohne dass ein zentraler Server erforderlich ist. Mit anderen Worten, jeder Computer in einem P2P-Netzwerk wird sowohl zu einem Server als auch zu einem Client.

Die einzigen Voraussetzungen für den Beitritt eines Computers zu einem Peer-to-Peer-Netzwerk sind eine Internetverbindung und eine P2P-Software. Diese Programme verbinden sich mit einem P2P-Netzwerk, das es dem Computer ermöglicht, auf Tausende andere Systeme im Netzwerk zuzugreifen.

Sobald eine Verbindung mit dem Netzwerk steht, kann damit begonnen werden, mit der P2P-Software nach Dateien auf den Computern anderer Personen zu suchen. Andere Teilnehmer können die Daten durchsuchen, jedoch in der Regel nur in einem einzigen Ordner, der für die Freigabe vorgesehen ist. Während P2P-Netzwerke allgemein den Austausch von Daten einfach und bequem machen, können diese auch zur illegalen Verbreitung von Filmen, Videospielen oder Musik genutzt werden.


5. Was ist eine Full Node?


Eine Full Node ist ein Programm, das Transaktionen und Blöcke validiert, damit ein Konsens herrscht. Full Nodes sind Knoten- und Verbindungspunkte des Netzwerks, da sie Transaktionen bestätigen können und eine vollständige Kopie der Blockchain führen. Full Nodes erfüllen wichtige Aufgaben für Lightweight Nodes, indem sie es ermöglichen, Transaktionen an das Netzwerk zu übertragen und darüber informieren, falls eine Transaktion ein Wallet betrifft. Wenn nicht genügend Nodes diese Funktion ausführen, können sich die Clients nicht über das Peer-to-Peer-Netzwerk verbinden - stattdessen müssen zentralisierte Dienste verwendet werden.


6. Was ist ein Konsensmechanismus?


In jedem zentralisierten System, wie beispielsweise dem Grundbuchamt, ist eine Person dafür zuständig, neue Einträge vorzunehmen oder alte zu löschen. Dies geschieht manuell durch eine Person, die hierfür meist verschiedene Dokumente in Papierform erstellen muss. Dadurch sind diese Systeme anfällig für Fehler und Ausfälle. Öffentliche Blockchain-Netzwerke, die als dezentrale, selbstregulierende Systeme konzipiert sind, funktionieren global und ohne eine Autorität. In diesen Netzwerken arbeiten viele Tausend Teilnehmer, um den Konsens aufrecht zu erhalten und um Transaktionen zu validieren. Da sich Blockchain-Netzwerke ständig dynamisch ändern und keine zentrale Instanz zur Überwachung der Funktionen bereitsteht, wird ein Mechanismus benötigt, der dafür sorgt, dass alle Funktionen einwandfrei greifen und nicht durch Teilnehmer manipuliert oder beeinträchtigt werden können. Diese wichtige Aufgabe wird durch den Konsensmechanismus erfüllt, der ein Regelwerk ist, das über die Funktionen der verschiedenen Teilnehmer im Netzwerk entscheidet. Es gibt verschiedene Arten von Konsensverfahren, die nach unterschiedlichen Prinzipien arbeiten und für unterschiedliche Anwendungen geeignet sind. Bitcoin verwendet einen Konsensmechanismus, der Proof-of-Work genannt wird.


7. Wie funktioniert Proof-of-Work?


Ein Proof-of-Work (Beweis der geleisteten Arbeit) ist ein Datenstück, das schwierig (kostspielig, zeitaufwendig, energieintensiv) zu produzieren aber für andere leicht zu überprüfen ist und bestimmte Anforderungen erfüllt. Derjenige, der beweisen kann, dass er die Arbeit geleistet hat (den richtigen Hash zu finden), erhält die Blockbelohnung in Form von Bitcoin. Dieser Beweis der Arbeit kann nicht verfälscht werden. Die Erstellung eines Proof-of-Work kann ein Zufallsprozess mit geringer Wahrscheinlichkeit sein, sodass im Durchschnitt viel Trial und Error erforderlich ist, bevor ein gültiger Proof-of-Work erstellt wird. Bitcoin verwendet das Hashcash-Proof-of-Work-System. Der Hashcash-Proof-of-Work wird im Bitcoin-Netzwerk zur Blockgenerierung verwendet. Damit Blöcke von den Netzwerkteilnehmern akzeptiert werden können, müssen die Miner einen Proof-of-Work erbringen, der alle Daten in einem Block umfasst. Der Schwierigkeitsgrad dieser Arbeit wird so angepasst, dass die Geschwindigkeit, mit der neue Blöcke durch das Netzwerk erzeugt werden können, auf durchschnittlich 10 Minuten begrenzt wird. Da die Blockfindung zufällig geschieht, ist es nahezu unmöglich vorherzusagen, welcher Miner den nächsten Block findet.

Das Ändern eines Blocks (was nur möglich ist, wenn ein neuer Block mit dem gleichen Vorgänger erstellt wird) erfordert, dass alle Nachfolger neu generiert werden und die darin enthaltene Arbeit erneut ausgeführt wird. Dadurch wird die Blockchain vor Manipulationen geschützt.


8. Welche Rolle spielt Kryptografie für Bitcoin?


Das Wort "crypto" bedeutet wörtlich versteckt oder geheim - in diesem Zusammenhang anonym. Je nach Konfiguration gewährleistet die eingesetzte Kryptografie eine pseudo- oder vollständige Anonymität (Pseudonymität im Falle von Bitcoin). Bitcoin verwendet Kryptografie an verschiedenen Stellen: Sie sichert die Unabhängigkeit vom Einfluss durch Dritte, die auf das Netzwerk einwirken möchten und sie bietet Schutz vor Doppelausgaben (Double-Spending). Zusätzlich werden Transaktionen verschlüsselt und kryptografische Algorithmen für die Erstellung neuer Bitcoins oder Private Keys verwendet.

Kryptowährungen verwenden, wie bei Papier-gestützten Prozessen, Signaturen, jedoch in Form digitaler Private Keys. Dadurch wird sichergestellt, dass nur diejenigen die Daten und Transaktionen empfangen, lesen und verbreiten können, für die sie bestimmt sind. Außerdem wird die Authentizität der Transaktion und des Teilnehmers, wie mit einer echten Signatur gewährleistet.


9. Was ist Double-Spending?


Doppelte Ausgaben sind ein Problem, dass nur bei digitalen Assets auftreten kann und bei dem diese zweifach ausgegeben werden. Mit physischer Währung ist das kein Problem: Sobald jemand einen 20-Euro-Schein übergibt, um etwas zu kaufen, ist dieser im Besitz des Verkäufers, also besteht keine Gefahr, dass der gleiche 20-Euro-Schein verwendet werden kann, um etwas anderes zu kaufen. Falls eine Währung allerdings nur in digitaler Form existiert, könnte ein Teilnehmer dieselben Bitcoin zweimal ausgeben, indem er schnell eine zweite Transaktion ausführt, falls der Empfänger nicht wartet, bis diese ausreichend Bestätigungen erhalten hat. 

Double-Spending ist bei Bitcoin nicht möglich, da jede Transaktion durch den Proof-of-Work-Konsensmechanismus verifiziert werden muss. Dadurch wird verhindert, dass eine Person dieselben Bitcoin zweimal versenden kann. Die Lösung dieses Problems ist eine Voraussetzung für eine digitale Währung, um als E-Geld bezeichnet werden zu können.


10. Wird das Bitcoin-Protokoll weiterentwickelt und verbessert?


Da das Bitcoin-Protokoll open-source ist, können Änderungsvorschläge jederzeit eingebracht werden. Theoretisch kann jeder dabei helfen Bitcoin weiterzuentwickeln und zu verbessern. Aber auch als Entwickler können nicht einfach Änderungen vorgenommen werden, sondern nur durch sogenannte BIPs (Bitcoin Improvement Proposals - Bitcoin Verbesserungsvorschläge) vorgeschlagen werden. 

Durch den dezentralen Charakter und die fehlende Steuerung des Bitcoin-Netzwerks durch eine zentrale Instanz, ist es jedoch ungleich komplizierter eine rasche Veränderung des Protokolls vorzunehmen und zu implementieren. Die „Instandhalter“ des Netzwerks werden als Full Nodes bezeichnet, das sind Knotenpunkte im weltweiten Bitcoin Netzwerk. Sie sind für einen reibungslosen Ablauf zuständig und erhalten dafür im Gegenzug Bitcoin als Belohnung. Wird nun ein Update vorgeschlagen, muss eine Mehrheit, in manchen Fällen sogar bis zu 95 % dieser Full Nodes zustimmen, damit es wirksam wird. Da Bitcoin ein Open-Source-Projekt ist, können alle anstehenden Updates vorher eingesehen werden. Es ist daher deutlich transparenter als klassische Zahlungsanbieter.

Auch wenn Verbesserungen und Updates nicht von heute auf morgen implementiert werden, gibt es fortlaufend Updates, an denen täglich durch ein weltweites Entwicklernetzwerk gearbeitet wird. Bitcoin ist noch lange kein fertiges Produkt, die Handhabung der gesamten Bitcoin-Ökonomie wird aber mit jedem Update einfacher. Vor einigen Jahren war das Mining und der Handel mit Bitcoins kompliziert, mittlerweile kann jedoch jeder ein Wallet auf seinem Smartphone installieren und immer einfacher Bitcoin kaufen, verkaufen und versenden. Erste Kreditkarten ermöglichen sogar die bequeme Zahlung mit Kryptowährungen, wodurch der Kreis zu Visa und ähnlichen Anbietern geschlossen wird.


11. Wie funktionieren Updates von Bitcoin?


BIP steht für Bitcoin Improvement Proposal. Sie sind Vorschläge von Entwicklern um das Protokoll zu verbessern. BIPs sind die Standardmethode um Updates vorzuschlagen, da Bitcoin keine formale Struktur oder Hierarchie hat.

BIPs müssen verschiedene Bedingungen erfüllen um akzeptiert zu werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Folgt dem richtigen Format, wie es in BIP-1 spezifiziert ist
  • Beinhaltet Code-Implementierungen der vorgeschlagenen Änderungen am Protokoll
  • Hat 95 % Unterstützung von den letzten 2.016 Minern (durchschnittlich 14 Tage Mining mit 10 Minuten Blockzeit)
  • Miner können für oder gegen ein BIP stimmen, indem sie die entsprechenden Daten in ihren Hash-Block aufnehmen
  • Abhängig von der BIP "Layer"-Spezifikation kann eine BIP-Akzeptanz eine Soft Fork-Abspaltung erfordern, bei der die Community-Mitglieder (Börsen, Unternehmen, die Zahlungstechnologien bauen, Miner usw.) ihre Versionen des Protokolls aktualisieren müssen, um die neu erstellte Funktionalität zu ermöglichen

12. Was ist Bitcoin Core und welche Rolle spielen die Entwickler?


Bitcoin Core bezeichnet das Team der Entwickler von Bitcoin und deren open-source-basiertes Projekt zur Weiterentwicklung des Bitcoin-Protokolls. Diese arbeiten freiwillig und ohne Vergütung an dessen Verbesserungen, ohne dass ein Unternehmen involviert wäre. Bitcoin Core gilt als die Nachfolger-Version der Bitcoin-Kryptowährung, die ursprünglich vom anonymen Programmierer Satoshi Nakamoto im Jahr 2008 entwickelt wurde, woraufhin sie den Namen Bitcoin-Qt erhielt. Heute wird der Client hauptsächlich als Bitcoin Core oder manchmal auch als "Satoshi Client" bezeichnet. Bitcoin Core ist auch eine Software, die speziell entwickelt wurde, um gültige Blöcke auf der Blockchain mit gültigen Bitcoin-Transaktionen zu identifizieren. Der Client beinhaltet ein sicheres Wallet, das zum Verwalten, Senden und Empfangen von Bitcoin verwendet werden kann.

Bitcoin Core ist ein Vollclient, der von Bitcoin-Nodes verwendet wird, die in Bitcoin-Netzwerken arbeiten. Durch die Änderung von Bitcoin Core ändern Entwickler das grundlegende Bitcoin-Protokoll. Das Entwicklerteam von Bitcoin Core besteht aus verschiedenen Personen, die sich der Entwicklung und Verbesserung des Bitcoin-Ökosystems verschrieben haben. Theoretisch kann jeder ein Mitglied werden, allerdings werden hohe Anforderungen an die Fähigkeiten gestellt, bevor ein neues Mitglied tatsächlich mitarbeiten darf.


13. Was ist ein Bitcoin-Client?


Ein Bitcoin-Client ist die Endbenutzersoftware, die die Generierung und Sicherheit von privaten Schlüsseln, den Versand von Zahlungen mit Hilfe eines privaten Schlüssels und die Verwaltung von Kryptowährungen ermöglicht. Oftmals werden noch weitere Funktionen zur Verfügung gestellt, wie die Bereitstellung von Informationen über den Zustand des Netzwerks und der Transaktionen. Auch werden die vom Client verwalteten privaten Schlüssel aufgeführt und wichtige Netzwerkereignissen anderen Peer-Clients mitgeteilt.


14. Was ist eine Fork?


Bitcoin-Forks werden variabel definiert als Änderungen im Protokoll des Bitcoin-Netzwerks oder als Situationen, die "bei zwei oder mehr Blöcken mit gleicher Blockhöhe" auftreten. Eine Fork beeinflusst die Gültigkeit der Regeln. Forks werden typischerweise durchgeführt, um einer Blockchain neue Funktionen hinzuzufügen, um die Auswirkungen von Hacking oder schwerwiegenden Fehlern im Code umzukehren. 

Forks “spalten” das Blockchain-Netzwerk in zwei unterschiedliche Netzwerke, wobei dieser Vorgang in Hard Fork und Soft Fork unterschieden werden kann. Bei einer Hard Fork entstehen zwei vollständig getrennte Netzwerke, bei einer Soft Fork sind diese zum Teil noch verbunden.


15. Worin besteht der Unterschied zwischen einer Hard Fork und einer Soft Fork?


Soft Forks

Soft Forks sind rückwärtsgerichtete, aber kompatible Methoden zur Verbesserung von Blockchain-Netzwerken. Neu gefundene Blöcke der Soft Fork folgen beiden Regelwerken des Konsensmechanismus. Nur Blöcke, die von Nodes, die den aktuellsten Regeln des Netzwerks folgen, produziert wurden, werden vom Netzwerk angenommen. Damit eine Soft Fork funktioniert, müssen die meisten Miner im Netzwerk die neueren Konsensregeln nicht nur anerkennen, sondern auch durchsetzen. Sobald diese Mehrheit erreicht ist, wird das alte Netzwerk nutzlos.

Hard Forks 

Im Gegensatz zu Soft Forks zeichnen sich Hard Forks durch eine dauerhafte Veränderung gegenüber früheren Versionen von Blockchain-Netzwerken aus. Infolgedessen wird ein neues Regelwerk eingeführt, das nicht mit dem vorherigen Netzwerk kompatibel ist. Eine Hard Fork ist nicht abwärtskompatibel, wodurch alle Nodes die neue Software aktualisieren und verwenden müssen, damit sie die neuen Transaktionen und Blöcke wieder überprüfen und validieren können.


16. Was ist Segregated Witness?


Segregated Witness, kurz SegWit, ist der Name für eine implementierte Soft Fork-Änderung der Transaktionsformatierung von Bitcoin. Diese wurde im Jahr 2017 eingeführt, dennoch kommt sie nur bei einem Teil der Transaktionen zum Einsatz.

Der erklärte Zweck war es, die unbeabsichtigte Veränderbarkeit von Bitcoin-Transaktionen zu verhindern, eine optionale Datenübertragung zu ermöglichen und eine Second-Layer-Lösung zu schaffen, die neue Ebenen wie das Lightning Netzwerk überhaupt möglich machen. Durch das Lightning Netzwerk kann das Skalierungsproblem erstmals langfristig gelöst und nicht nur aufgeschoben werden, wie dies durch die Blockgrößenanhebung geschehen ist.

Es sollte auch das Problem der Blockchain-Größenbeschränkung entschärfen, welches die Geschwindigkeit der Bitcoin-Transaktion reduziert. Dazu teilt SegWit die Transaktion in zwei Segmente auf, entfernt die Entsperrungssignatur ("Witness"-Daten) aus dem Originalteil und fügt sie am Ende als separate Struktur an. Der ursprüngliche Abschnitt würde weiterhin die Sender- und Empfängerdaten enthalten, und die neue "Zeugen"-Struktur würde Skripte und Signaturen enthalten. Das originale Datensegment würde normal gezählt, aber das "Zeugen"-Segment würde dadurch nur ein Viertel des bisher benötigten Speicherplatzes verbrauchen.


17. Was ist ein “Halving” und wieso wird es vorgenommen?


Als Bitcoin-Halving wird ein Zeitpunkt bezeichnet, zu dem die Blockbelohnung, halbiert wird. Die Halbierung von Bitcoin findet einmal alle 210.000 Blöcke, also  etwa alle vier Jahre, statt. Bis die maximale Gesamtmenge von 21 Millionen Bitcoin generiert wurde.

Bitcoin-Halvings sind wichtige Ereignisse für Händler, da sie die Anzahl der neuen Bitcoin, die durch das Netzwerk generiert werden, reduzieren. Dies begrenzt das Angebot neuer Coins, sodass die Preise bei anhaltend starker Nachfrage steigen könnten. Dies geschah in den Monaten vor und nach früheren Halbierungen, was dazu führte, dass der Preis von Bitcoin schnell anstieg. Jedoch sind die Umstände um jede Halbierung herum unterschiedlich und die Nachfrage nach Bitcoin kann stark schwanken. Des Weiteren gab es bis jetzt erst zwei Halbierungen. Daher ist die Prognose eines erneuten Preisanstiegs spekulativ.

Die nächste Bitcoin-Halbierung wird voraussichtlich Mitte Mai 2020 erfolgen, wenn die Anzahl der Blöcke 630.000 erreicht. Es wird dazu führen, dass die Blockbelohnung von 12,5 auf 6,25 Bitcoin fällt. Der exakte Zeitpunkt, zu dem die nächste Halbierung stattfindet ist nicht bekannt, allerdings kann dieser näherungsweise berechnet werden.