1. Wie und wo kaufe ich Bitcoin?
Bitcoin können, wie andere Währungen, auf verschiedene Arten gekauft oder erhalten werden. Die wohl meistgenutzte Weise ist der Erwerb von Bitcoin auf Tauschbörsen. Diese sind Online-Handelsplätze, auf denen meist zahlreiche Kryptowährungen gehandelt werden. Je nachdem ob Bitcoin verkauft oder gekauft werden sollen, wird eine Order platziert. Dies bedeutet, dass eine Person die verkaufen will, die Bitcoin zu einem bestimmten Preis öffentlich anbietet, also eine Verkaufsorder platziert. Sobald eine Person eine Kauforder platziert, bei der der Preis gleich oder höher ist als bei der Verkaufsorder, wird sie ausgelöst und die Person kann so viele Bitcoin zum vorgegeben Preis erwerben, wie in der Verkaufsorder angeboten. Eine Gemeinsamkeit mit klassischen Fiat-Währungen ist der Kauf an einem Automaten, sogenannten Bitcoin-ATMs. Diese funktionieren genau wie normale Bankautomaten, geben allerdings Bitcoin aus. Doch Bitcoin können nicht nur gekauft werden. Es ist auch möglich Bitcoin, als Zahlungsmittel bei einem Verkauf zu erhalten. Dafür reicht die Einrichtung einer Methode zur Zahlung mit Bitcoin und eine Empfängeradresse aus. Bitcoin können, unabhängig von der Art des Erwerbs, direkt P2P von einer Adresse an eine andere gesendet werden. Dies ist auch der Fall, wenn Bitcoin als Vergütung einer Dienstleistung o. Ä. ausbezahlt werden.
2. Wie verwahre und sichere ich Bitcoin?
Da Bitcoin wertvoll sind und als Geld verwendet werden können, ist ihre sichere Verwahrung und Verwaltung äußerst wichtig. Bitcoin werden über ihre Private Keys in Wallets verwaltet, von denen verschiedene Varianten existieren. Oberste Priorität hat stets die sichere Verwahrung der Private Keys, damit niemand darauf zugreifen kann. Diese müssen sicher vor Zerstörung oder Vergessen aufbewahrt werden, da verlorene Private Keys, nicht wiederhergestellt werden können.
Die beste Möglichkeit Bitcoin zu speichern, ist die Verwendung eines Hardware Wallets oder eines Multisignatur Wallets, als sogenanntes Cold Wallet, ohne ständige Internetverbindung. Das Wallet sollte mit einer Seed-Phrase versehen werden, die an einem oder mehreren Orten auf Papier geschrieben, verwahrt wird.
Alternativ kann für eine langfristige Verwahrung ein Paper Wallet verwendet werden. Auch dieses sollte an einem sicheren Ort, am besten laminiert, verwahrt werden und in zwei oder mehr Teile geteilt werden. Kryptowährungen sollten auf keinen Fall in einem Hot Storage verwahrt werden. Hot Storages sind digitale Geldbörsen, die durchgehend mit dem Internet verbunden sind oder direkt online gespeichert sind. Dazu gehören beispielsweise das Wallet auf einer Tauschbörse oder Mobile Wallets auf Smartphones.
3. Welche sind die bekanntesten Tauschbörsen?
Handelsplätze bzw. Tauschbörsen für Kryptowährungen sind global verteilt, auch in Deutschland gibt es Tauschbörsen die für Einsteiger geeignet sind, um Bitcoin erstmals zu erwerben. Nachfolgend sind zuerst einige Handelsplätze für den DACH-Raum aufgeführt, die anschließend durch internationale Wettbewerber ergänzt werden:
DACH-Raum:
Bitcoin.de
Bitcoin.de ist eine deutsche Tauschbörse für Bitcoin. Ihr System ist sicherer als viele andere, da die Tauschbörse direkt mit dem Bankkonto verbunden ist. Auf Bitcoin.de kann weder Geld eingezahlt noch Geld abgehoben werden. Anlagen werden auf ein Bankkonto transferiert und können nur von dort abgehoben werden. Damit die, bei Bitcoin.de gelagerten, Bitcoin geschützt sind, werden 98 % der Kundenbestände offline über Cold Wallets verwaltet. Dadurch sind die Einlagen davor geschützt verloren zu gehen, sollte die Tauschbörse offline gehen oder gehackt werden. Bitcoin.de wird von einer geprüften Wirtschaftsprüfungsgesellschaft kontrolliert. Alle Rechenzentren und der Kundensupport befinden sich in Deutschland.
Bitpanda
Bitpanda ist eine in Wien - Österreich, ansässige Tauschbörse, die im Jahr 2014 gegründet wurde und den Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit legt. Auf Bitpanda können Kunden Bitcoin und andere Kryptowährungen direkt vom betreiber des Handelsplatzes kaufen und nicht von anderen Nutzern, wie das bei den meisten Tauschbörsen der Fall ist. Bitpanda ist besonders für europäische Nutzer geeignet da es Zahlungsmöglichkeiten wie SEPA unterstützt. Dadurch, dass Bitpanda hohen Wert auf Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit legt, ist der Kundensupport sehr gut, allerdings müssen verhältnismäßig hohe Aufschläge bzw. Preise bezahlt werden, die sich teils deutlich von anderen Handelsplätzen unterscheiden.
International:
Binance
Binance ist die weltweit führende Tauschbörse für Kryptowährungen. Neben Bitcoin können dort Ethereum, Ripple, Litecoin und Hunderte mehr erworben werden. Die Binance Smartphone-Anwendung ist sowohl im Google Play Store, im Android Store als auch im App Store von Apple erhältlich. Ebenfalls werden Desktop-Anwendungen angeboten, die sich besonders an erfahrene Trader richten. Binance verspricht mit der Desktop-App ein maßgeschneidertes Angebot, um eine bestmögliche Nutzererfahrung zu bieten.
Kraken
Kraken, mit Sitz in San Francisco, wurde 2011 gegründet und ist eine der ältesten Krypto-Börsen mit einer großen Auswahl an digitalen Assets und Fiat-Währungen.
Kraken war die erste Bitcoin-Börse, die:
- einen Bloomberg-Terminal verwendete
- ein Proof-of-Reserves-Audit zwingend erforderlich machte
- auf den ISO 4217-Standardwährungscode für Bitcoin umstieg
- eine der ersten Kryptowährungsbanken war, die in Zusammenarbeit mit der deutschen Online-Bank Fidor arbeitete.
Das Unternehmen wurde von Jesse Powell gegründet, einem Experten für virtuelle Währungen und internationale Online-Zahlungen mit über 15 Jahren Erfahrung. Kraken startete im September 2013, mit Live-Handel nach zwei Jahren Entwicklung und Beta-Tests. Zunächst bot die Börse Handelsgeschäfte zwischen Bitcoin, Litecoin und Euro an. Zusätzliche Währungen und Margenhandel wurden schließlich hinzugefügt. Zunächst war Kraken hauptsächlich in Kanada, den USA und der EU tätig.
4. Welcher Handelsplatz eignet sich für mich?
Für diese Frage gibt es keine einheitliche Antwort, da dies maßgeblich von den persönlichen Präferenzen des Nutzers abhängt. Es ist stets ratsam sich zuvor über den Handelsplatz zu informieren und herauszufinden ob dieser bereits Probleme mit Hackern oder rechtliche Schwierigkeiten hatte.
Weitere wichtige Kriterien sind:
- Einzahlungsmethoden - Je nach Handelsplatz können nur Bitcoin oder andere Kryptowährungen eingezahlt werden. Börsen wie Kraken oder Binance ermöglichen auch die Einzahlung mit Fiat-Währungen durch Überweisung oder Kreditkarte.
- Funktionen - Nicht alle Krypto-Börsen verfügen über dieselben Funktionen. Z.B. ermöglichen manche Handelsplätze ausschließlich den Kauf oder Verkauf, während andere wiederum auf Trader ausgerichtet sind und daher über Trading-Werkzeuge etc. verfügen.
- Handelbare Währungen - Nur die wenigsten Handelsplätze verfügen über 100 oder mehr Kryptowährungen, die gehandelt werden können.
- Benutzerfreundlichkeit - Je nach eigener Erfahrung sollte auch die Tauschbörse gewählt werden. Einige Börsen sind geeignet für Einsteiger, weil sie intuitiv zu bedienen sind. Andere Handelsplätze bieten viele Tools für fortgeschrittene Händler, die Anfänger überfordern könnten.
Tradinggebühren - Je nach Börse, variieren auch die Gebühren. Je mehr gehandelt wird, desto wichtiger sind natürlich die Gebühren. Tauschbörsen incentivieren Kunden teilweise auch, wenn diese viel handeln.
5. Was ist eine dezentralisierte Tauschbörse?
Eine DEX (dezentralisierter Exchange) ist ein Blockchain-basierter Handelsplatz, der sich in seinem Konzept von herkömmlichen Handelsplätzen abgrenzt. Ein dezentraler Handelsplatz fungiert nur als Interface. Der Handel erfolgt direkt zwischen den Teilnehmern (Peer-to-Peer) mit Hilfe von Matching-Engines. Dezentrale Tauschbörsen existieren noch nicht so lange, auch wenn ihr Potenzial bereits früh bekannt war. Durch ihren dezentralen Charakter entsprechen sie dem Grundgedanken von Bitcoin deutlich mehr, als zentralisierte Handelsplätze.
Vorteile:
Dezentralisierung
Im Gegensatz zu zentralisierten Börsen, die die Vermögenswerte auf ihren Servern speichern und kontrollieren, kontrolliert eine DEX nicht die Gelder der Kunden. Stattdessen werden die Gelder dezentral gespeichert, in der Regel von den Benutzern oder von der Wallet-Software selbst. Auf diese Weise gibt es keine zentrale Stelle, die als Eigentümer aller Kryptowährungen an der Börse auftritt, und das Verlustrisiko ist viel geringer. Zusätzlich existiert keine zentrale Instanz, die den Informationsverkehr der Nutzer kontrolliert.
Anonymität
Alles, was für die Verwendung einer DEX benötigt wird, ist ein öffentlicher Schlüssel. Da es keine zentrale Instanz gibt, und das Protokoll open-source verfügbar ist, umgehen dezentrale Handelsplätze KYC- und AML-Maßnahmen.
Sicherheit
In den letzten 10 Jahren sind unzählige Hacks von zentralisierten Krypto-Börsen aufgetreten. Da ein DEX in einem P2P-Netzwerk von Computern existiert, wird der Angriff auf dezentrale Handelsplätze viel schwieriger. Es gibt keinen Single-Point-of-Failure. Dies macht DEXs potentiell sicherer.
Nachteile:
Geringe Liquidität
Dezentrale Börsen sind immer noch nicht so beliebt wie ihre zentralen Pendants. Dementsprechend haben sie weniger Kunden, Handelsvolumen und Liquidität - und die Abwicklung von Transaktionen dauert viel länger. Bisher kommen dezentrale Handelsplätze nur auf etwas mehr als ein Prozent der Trades auf dem Markt.
Kein professioneller Handel
DEXs sind für professionelle Trader weniger geeignet, da es keine fortgeschrittenen Handelsmöglichkeiten gibt. Algorithmischer und hochfrequenter Handel ist in dezentralen Umgebungen schwierig.
Fehlende Benutzerfreundlichkeit
Die Verwendung eines DEX erfordert in der Regel eine Verbindung zu einer DApp oder sogar die Installation eines Offline-DEX-Clients. Möglicherweise muss ein Client lange online bleiben, um Transaktionen abzuschließen. Das macht besonders die Benutzung durch Einsteiger deutlich schwieriger.
Minimaler Kundensupport
Da es keine zentrale Instanz gibt, gibt es auch kaum Ansprechpartner bei Problemen.
6. Ist es schwierig mit Bitcoin zu handeln oder zu bezahlen?
Nein - allerdings wenden alle regulierten Handelsplätze besondere KYC-Maßnahmen (Know-Your-Customer) an, um sich vor Betrug und Geldwäsche zu schützen. Daher dauert es meist einige Tage bis eine Konto nach der Eröffnung verifiziert ist. Jede Krypto-Börse verfügt über umfangreiche Einführungen in den genauen Ablauf bei einem Kauf oder Verkauf und gibt Tipps, wie Fehler vermieden werden können. Jeder, der schon Mal eine Online-Überweisung getätigt hat, sollte auch keine Probleme haben Bitcoin von A nach B zu schicken.
7. Kann ich meine Bitcoin verlieren?
Weniger bekannte Krypto-Börsen verwenden möglicherweise keine angemessenen Sicherheitsmechanismen, wodurch sich eine Gefährdung ergibt. Daher sollten Bitcoin stets über ein Offline Wallet verwaltet werden. Zusätzlich sollte stets der Domain-Name überprüft werden, da manchmal die Login-Daten abgegriffen werden, indem der Nutzer auf eine gefälschte Seite geleitet wird, die der echten verblüffend ähnlich sieht (sogenanntes Phishing). Bitcoin-Transaktionen sind im Gegensatz zu traditionellen Währungen irreversibel. Falls Bitcoin an die falsche Adresse gesendet werden, kann dieser Vorgang nicht rückgängig gemacht werden, außer der Inhaber der entsprechenden Adresse ist dazu bereit. Die privaten Schlüssel ermöglichen es, auf Bitcoin zuzugreifen. Der Verlust des Schlüssels bedeutet, dass sie endgültig verloren sind. Es kursieren zahlreiche Geschichten von Menschen, die alte Festplatten mit Hunderten von Bitcoin weggeworfen haben, die heute ein Vermögen wert wären.
8. Was passiert mit Bitcoin deren Private Key verloren wurde?
Wenn ein Private Key verloren geht, gibt es keine Möglichkeit diesen wiederherzustellen. Daher sollte die sichere Verwahrung stets im Vordergrund stehen. Um den unbeabsichtigten Verlust eines Private Keys nicht zu riskieren, sollte ein HD-Wallet mit einer Seed-Passphrase verwendet werden.